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Dass Bäume wichtige Mitspieler im Klimawandel sind, ist weitreichend bekannt.
Der Erhalt von Wäldern und die Steigerung der Widerstandsfähigkeit des Baumes im Hinblick auf das sich verändernde Klima ist eine wichtige Aufgabe. Auch im urbanen Raum leistet der Baum einen entscheidenden Beitrag. Neben der Speicherung von CO2 und den positiven Auswirkungen auf psychische und physische Gesundheit sind weitere bedeutende Leistungen von Stadtbäumen zu beobachten. Sie bieten Lebensraum für wildlebende Tiere, erhöhen die Biodiversität im urbanen Raum, sind eine Barriere für starke Winde, bieten Hochwasserschutz und reduzieren die Lufttemperatur. Wer im Hochsommer unter einem Baum sitzt, bemerkt sofort die Veränderung des Mikroklimas, die Luft ist meist frisch und angenehm kühl.
Doch es ist nicht jeder Baum gleich. Durch den gezielten Einsatz von vielen verschiedenen Baumarten, sowie Kletterpflanzen und Weinen in urbanen Bereichen, erhöht sich die Vielfalt der Insekten, Vögel und kleinen Säugetiere. Auch alte, tote Bäume sind zu erhalten, da sie einen wichtigen Lebensraum für diverse Insekten und Kleinstlebewesen darstellen.Bei der Wahl der Baumart sollten Bäume eingesetzt werden, die auf das regionale Ökosystem abgestimmt sind.
Da ein Baum mit einer Lebensdauer von vielen Jahrzenten weit über viele Generationen hinweg Bestand hat, sind nicht nur die aktuellen, sondern auch zukünftige Standortbedingungen zu betrachten. Besonders hinsichtlich des Klimawandels ist eine starke Veränderung des aktuell heimischen Klimas abzusehen. Demnach sollten bei der Wahl der Baumarten Bäume mit Anpassung an die aktuellen Standortbedingungen, jedoch auch welche mit Widerstandsfähigkeit bezüglich der zukünftigen Klimaveränderungen eingesetzt werden.
Zur Entscheidung für oder gegen eine Baumart sowohl im Stadtgebiet als auch im Privatgarten sollten unter anderem Faktoren, wie Herkunft, zukünftige Standortbedingungen, Nahrungsgrundlage (z.B. Nektar, Blütenpollen, Früchte, …) für Tiere (z.B. Insekten, Vögel, kleine Säugetiere, …) Kronengröße und Kronendichtheit durchleuchtet werden.
Baum als CO2-Speicher
Besonders hervorzuheben ist die Leistung eines Baumes, CO2 zu speichern. Im Rahmen der Photosynthese entnimmt der Baum das Kohlendioxid aus der Atmosphäre und speichert es in Form von Kohlenstoff im Holzkörper. Faktoren, wie Baumart, Alter, Holzdichte, Wachstumsgeschwindigkeit, Bodenqualität, Wasserversorgung und weitere Standortfaktoren, wie beispielsweise das Klima, haben Einfluss auf die CO2-Bindungsfähigkeit eines Baums.
Zur Berechnung der CO2-Speicherleistung ist zu berücksichtigen, dass ca. 50% der Holzmasse aus Kohlenstoff besteht. Dieser Anteil ist mit dem Faktor 3,67 zu multiplizieren, um den Kohlenstoff in CO2-Äquivalente umzurechnen.
Beispiel: Eine 35 m hohe Fichte mit einem Alter von 100 Jahren hat einem Durchmesser von 50 cm und die darin enthaltene gesamte Holzmasse hat ein Trockengewicht von knapp 1,4 Tonnen. Die Hälfte des Holzkörpers besteht aus Kohlenstoff, also 0,7 Tonnen. Das bedeutet: Eine 35 m hohe Fichte hat in 100 Jahren rund 0,7 Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Dies entspricht einer CO2 Menge von 2,6 Tonnen CO2.
Zum Vergleich:
1.000 km Fahrt mit dem Auto (Berlin – München – Berlin): 0,2 Tonnen CO2Der CO2-Ausstoß pro Kopf pro Jahr in Deutschland: 9 Tonnen CO2
Je schwerer das Holz ist, desto höher ist die CO2-Speicherkapazität.
Hainbuche > Buche > Eiche > Birke > Ahorn > Lärche > Kiefer > Douglasie > Fichte > Tanne > Schwarzpappel
Das im Baum gespeicherte CO2 gelangt bei Zersetzung oder Verbrennung des Holzes wieder in den Kohlenstoffkreislauf. Es kann jedoch über Jahrzehnte gebunden sein.



